Worauf kannst du beim Geige spielen verzichten? Lies, welches Equipment du wirklich brauchst, was du bei Schmerzen tun kannst und wie du mit Plan üben kannst.
Für Anfänger ist die Verunsicherung groß, welches Zubehör wirklich benötigt wird oder mit welchen Übungen man beginnen soll. Für Musikstudenten oder Berufsmusiker sind es eher Mindset-Dinge wie Stress und Druck oder auch Verspannungen und Schmerzen, auf die man liebend gern verzichten würde.
Inhalte des Blogartikels
Man kann Unmengen Zubehör kaufen fürs Geige spielen - Schulterstützen für mehrere hundert Euro, verschiedenste Kinnhalter, Saiten in unterschiedlichen Preisklassen, Schablonen für das Griffbrett oder Vibrato-Helfer ... das verleitet uns leicht, zu denken, daß diese Dinge fürs Geige lernen notwendig sind.
Vieles, was einem als Spielhilfe oder Zubehör angeboten wird, ist eigentlich überflüssig, es sei denn, ein Lehrer empfiehlt es aus bestimmten Gründen.
Ich verstehe, daß man z. B. den für sich bequemsten Kinnhalter finden möchte. Aber: wenn man nach langer Suche endlich seinen Traum-Kinnhalter gefunden hat, hat man dann schon automatisch eine gute Violintechnik gelernt?
Denken wir noch einen Schritt weiter: ohne richtige Grundlagen der Violintechnik zu haben, kann man gar nicht beurteilen, welcher Kinnhalter/Schulterstütze oder ähnliches am besten zu einem passt. Erst einmal sollte man investieren, um die Grundlagen einer soliden Violintechnik zu lernen. Dann kann man sich auch viel besser für das entsprechende Equipment entscheiden. Viel zu oft sehe ich Anfänger, die unglaublich viel Geld (mehrere hundert Euro!) für z. B. eine Schulterstütze ausgeben (... aber wenn sie einen Teil davon für eine Unterrichtsstunde bezahlen sollen, dann werden sie geizig 🤔).
Was du fürs Geige spielen wirklich brauchst:
💡 Noch ein paar Gedanken
Beim Geige lernen lassen oftmals die hörbaren Erfolge eine Weile auf sich warten.
Für Anfänger ist das Entwickeln eines schönen Geigenklangs und das genaue Hören der Tonhöhen (Intonation) schwieriger als auf Instrumenten wie z. B. dem Klavier oder einer Gitarre. Dafür ist es absolute Voraussetzung, Schritt für Schritt die Violin- und Bogentechnik zu entwickeln. Man sollte sich dessen bewusst sein, daß dies nur unter Anleitung durch einen professionellen Mentor gelingen kann. Mit einer falschen Bogenhaltung wird es unmöglich sein, schwierigere Stricharten auszuführen. Mit einer falschen Geigenhaltung kann man die linke Hand und ihre Technik nicht ausbilden. Mein Tipp: lasse dir genau zeigen, wie es geht und sei geduldig!
Auch Musikstudenten und Profis werden oft auf eine Geduldsprobe gestellt. Bis ein technisch oder musikalisch kompliziertes Stück so klingt, daß man zufrieden ist, das kann oft jahrelang dauern (dieses Thema verdient bald mal einen eigenen Blogpost...).
💡 Noch ein Gedanke
Eine Routine ist für´s Geige spielen besser als Ungeduld.
Eine gute Übe-Struktur für jedes Level ist: Technik/Tonleiter - Etüde - Stück. Dein Lehrer/Mentor muss die verschiedenen Lernstufen kennen und dir aus allen Komponenten einen Plan mit den Etüden und Musikstücken machen, die dich individuell voranbringen (möchtest du über das Entwickeln deines ganz individuellen Geigen-Plans mehr wissen? Schreibe eine Mail an info@susanne-hofmann.eu).
Violinschulen und Etüden-Bände gibt es viele. Deren Ziel ist, uns beim Entwickeln der Violintechnik zu helfen. Die meisten führen uns strukturiert durch das Lernen der Violin- und Bogentechnik hindurch.
Die Etüden von Pracht, Wohlfahrt, Kreutzer, Dancla, Dont, Gavinies, Paganini behandeln verschiedenste Violintechniken, die man lernen kann. Ein guter Lehrer wird niemals ALLE dieser Etüden spielen lassen, er wird gezielt eine Auswahl treffen, damit verschiedenste technische Herausforderungen berücksichtigt werden, der Schüler mit Etüden seine Schwächen trainieren kann und zum nächsten Level weitergehen kann.
Das Ziel des Lehrmaterials ist, daß wir die wunderbare Violinliteratur spielen lernen und spielen können - und nicht, daß wir alle Etüden-Hefte komplett durchgespielt haben.
Mit welchen Bausteinen du dein Üben aufbaust, weißt du schon. Für jedes Level gibt es bestimmte Etüden und Stücke, die am besten geeignet, etabliert und beliebt sind. Dein Lehrer wird dir aus diesen Elementen deinen persönlichen Weg "zusammenbasteln".
Möchtest du einen Überblick bekommen über Etüden und Musikstücke, die zu dir und deiner Geige passen? Trag dich hier ein und du erhältst eine kleine Präsentation mit den wichtigsten Werken in verschiedenen Levels (0 €).
💡 Noch ein paar Gedanken
Man denkt, man muss das Stück spielen, und das, und das Stück auch noch, und das auch. Und am Ende ist man mit keinem Stück wirklich vorangekommen.
Für Geige spielende Amateure hilft beim strukturierten Vorankommen: "Technik/Tonleiter - Etüde - Stück". Wenn man regelmäßig Zeit zum Üben hat - eine Tonleiter, eine Etüde und zwei Stücke unterschiedlicher Epochen sollten in Arbeit sein.
Für begabte Musikschüler und Musikstudenten wird der Lehrer seiner Einschätzung nach Etüden und Stücke verschiedener Epochen (Barock, Klassik, Romantik, Moderne) gezielt auswählen. Diese Stücke sind dann aufeinander abgestimmt und ergänzen sich.
Studenten an einer Hochschule spielen in der Regel die Etüden von Rode, Dont, Gavinies und die 24 Capricen von Paganini. Zum Repertoire gehört pro Unterrichtsjahr eine Sonate oder Partita für Violine solo von J. S. Bach, ein Violinkonzert von Mozart, ein großes Violinkonzert (Mendelssohn, Brahms, Sibelius ...), ein virtuoses Stück (Ysaye Solo-Sonate, Wieniawski Polonaise ...), ein zeitgenössisches Werk und auch eine Sonate für Violine und Klavier dazu.
Ohne Routine ist dieses Pensum für Musikstudenten nicht zu bewältigen. Als Amateure können wir uns aber bewusst machen, wie lange der Prozess dauert, ein anspruchvolles Musikstück wirklich zu lernen.
💡 Noch ein Gedanke
Routine, Geduld und die richtigen Informationen durch den Lehrer - das sind drei Schlüssel zum Erfolg beim Geige spielen.
Es gibt wahrscheinlich keinen einzigen Geiger auf der Welt, der nicht schon mal Schmerzen beim Geige spielen hatte.
Typische Gründe für Schmerzen bei Anfängern sind:
Typische Gründe für Schmerzen bei Studenten (die meist 6 Stunden oder mehr täglich üben) und Berufsmusikern (die oft 6 Stunden und mehr sitzend im Orchester proben müssen):
💡 Noch ein paar Gedanken
Vorspiel-Situationen bedeuten für Anfänger, Fortgeschrittene, Profis und Amateure oft Stress.
Wenn man noch nicht so lange Geige spielt, hat man noch keine Erfahrung beim Vorspielen. Da gibt es verschiedene Typen: entweder man sagt sich, es geht ja sowieso um nichts, es wird halt wie es wird. Oder aber man fühlt sich schon Tage vorher gestresst und mit dem Gedankenkarusell wird die Aufregung nur noch schlimmer.
Studenten spielen oft schwierigstes Repertoire zum ersten Mal im Leben vor, müssen oft alles auswendig spielen. Der Vergleich mit Mitstudenten und gegenseitiger Ehrgeiz kann sehr stressig sein.
Diplomprüfungen und Wettbewerbe können Stress erzeugen, bedeuten sie oft ein Karriere-Sprungbrett oder den Wegbereiter zum Gewinnen eines Probespiels in einem Berufsorchester.
Genau da geht der Wahnsinn eigentlich erst los. Oft bewerben sich auf eine einzige Stelle im Orchester mehr als 100 Musiker aus aller Welt. Manche Probespiele erstrecken sich bei dieser Vielzahl von Bewerbern manchmal auch über zwei Tage. Vor dem eigentlichen Probespiel-Tag findet noch ein Vor-Probespiel statt, um schon mal weniger geeignete Kandidaten auszuschliessen.
Im eigentlichen Probespiel gibt es in der Regel drei Runden (1. Runde - Mozart Violinkonzert D- oder A-Dur, 2. Runde - ein großes Violinkonzert, 3. Runde - ausgewählte Passagen aus der Orchesterliteratur). Wenn man schafft, bis in die dritte Runde zu kommen, hat man wirklich schon was geleistet. Aber dann ist der Druck noch höher, denn man spielt dann gegen wenige tolle Kandidaten, die auch so weit gekommen sind. Manchmal kristallisiert sich nach der 3. Runde in einer Abstimmungen innerhalb des Orchester dann ein Gewinner heraus. Aber wie oft hab ich (damals als Probespiel-Kandidatin und jetzt auf der anderen Seite als Stimmberechtigte) schon erlebt, daß ein Probespiel abgebrochen wird, weil niemand die erforderliche Mehrheit hat. Und dann geht bei einem nächsten Probespiel alles wieder von vorne los.
Die Kandidaten, die sich dieser überaus strapaziösen Situation stellen müssen, müssen über Nerven wie Drahtseile verfügen. Nicht wenige Musiker müssen 50 und mehr Probespiele machen, um dann endlich ein Probespiel zu gewinnen. Sie müssen sich immer wieder von Neuem diesem Druck aussetzen, sich von Neuem motivieren und diese extreme Höchstleistung absolvieren - oft/meist ohne Erfolg. Und es gibt nicht wenige, die es gar nicht schaffen...
Und wenn man dann ein Probespiel gewonnen hat, beginnt der Alltag im Orchester. Zu Beginn der Tätigkeit bekommt man - besonders im Opernorchester - einen Stapel Noten von großen Opern überreicht, die zum Repertoire des Orchesters gehören. Vermutlich ist eine Wagner-Oper dabei, eine von Mozart, Verdi, Puccini und andere. Profis besonders im Opern-Orchester müssen an mehreren Tagen in der Woche in verschiedenen Vorstellungen ein anderes schwieriges Stück abliefern, sehr oft ohne vorhergehende Probe.
Nach ein paar Jahren ist das Spielen im Orchester zur Routine geworden. Dann gibt es eine andere Herausforderung: man muss alles körperlich durchhalten.
💡 Noch ein Gedanke
Auch hier ist es möglich, mit Hilfe der Resonanzlehre in Bezug auf Probespiele, Wettbewerbe und Auftritte erfolgreicher zu werden. Gleichzeitig können wir unsere Ausdauer durch "musikalischen" Gebrauch des gesamten Körpers steigern.
https://resonanzlehre-rheinmain.de
Wichtig ist, beim Geige üben ganz genau in das WIE hineinzuhorchen und es zu erforschen. Die Gesetze der Schwerkraft gelten auch beim Geige spielen. Man kann vorhandene Energie nutzen und sich auch selber auf die Entdeckungsreise begeben, was ein Energiegeber (z. B. ein Fall der linken Finger beim Greifen, ein "Fallen" der Armes beim Abstrich) ist und wofür wir aktiv Energie aufwenden müssen (z. B. beim Aufstrich oder beim Hochheben der linken Finger).
Das zu Entdecken füllt die Übezeit mit Sinn und Verstand. Es nützt nichts, stundenlang Übungen und Etüden einfach nur zu spielen, ohne
Oft wird unterschätzt, was man mit einer klaren Anleitung eines Lehrers, der technische Abläufe erklärt, dass sie auch klappen - alles lernen und verbessern kann.
💡 Noch ein Gedanke
Ich wünsche mir, daß du von Anfang wichtige violintechnische Dinge RICHTIG lernst. Denn falsch Gelerntes zu korrigieren ist sehr aufwändig und zeitintensiv. Suche dir einen Lehrer, der zu deinem persönlichen Level passt und der dir von Beginn an einen Plan für dein Weiterkommen mit auf den Weg gibt!
Ich bin Susanne und helfe dir dabei, dein Geigen- und Tangospiel zu verbessern, damit du deine Lieblingsmusik so spielen kannst, wie du dir es wünschst, ohne daß du an zu viel Technik verzweifelst.
Derzeit biete ich an:
1. Im Bogentechnik-Booster-Kurs lernst du die wichtigsten Bogenstricharten und ihre technische Ausführung kennen. Du wirst nie wieder fragen, was ist der Unterschied zwischen spiccato oder sautillé, was ist arpeggio, richochet oder martelé.
2. Mit meinem Kurs Geige üben mit Plan lernst du, strukturiert zu üben. In 25-Schritten ist es ganz leicht, dran zu bleiben und WIRKLICH mit einem Stück voranzukommen.
3. Im Tango-Mini-Kurs 5 leidenschaftliche Tango-Spieltechniken entdeckst du viele Raffinessen und Spielweisen, die für argentinischen Tango typisch sind und mit denen das Tango-Geige spielen richtig Spaß macht.
4. Mit den 30 Violin-Gyms für (fast) Anfänger findest du jeden Tag eine neue Antwort für´s Geige spielen. Perfekte Übe-Sessions mit 30 Tipps (jeden Tag erhältst du ein neues Video).
5. Der Geigenkurs Lerne die Grundlagen des Violinspiels für (fast) Anfänger bringt alles auf den Punkt, was du brauchst, um die Grundlagen fürs Geige spielen wirklich zu beherrschen und zu verstehen. Geige spielen muss so natürlich sein wie irgend möglich.
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Susanne Hofmann
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